„Was hätte sein können, wenn …?“ – Die kontrafaktische Geschichtserzählung in Historiografie, Literatur, Kino und Videospielen spekuliert über eine Geschichte, die so nie geschehen ist. Sie imaginiert, in Bezug auf tatsächliche historische Quellen, alternative Geschichtsverläufe, bei denen (welt-)historische Ereignisse ab einem gewissen Wendepunkt, und durch das Einwirken unterschiedlicher Faktoren, einen anderen Ausgang genommen haben, als uns bekannt. Diese Gedankenspiele erlauben vielmehr vielschichtige Reflexionen über Geschichtsbewusstsein, den vermeintlich ‚objektiven‘ Charakter historiografischer (Re-)Konstruktionen – und damit auch über die Verbindung zwischen Geschichte und Fiktion. Anhand zahlreicher Beispiele aus Kino-, Serien- und Videospielproduktionen – u.a. Fatherland (1994), Inglourious Basterds (2009) und Watchmen (2009) – sollen die Geschichte und die Bedeutung der Uchronie u.a. für den Geschichtsunterricht hervorgehoben werden.