INSPIRIERT NACH DEM GLEICHNAMIGEN DRAMA VON HENRIK IBSEN. MUSIK VON EDVARD GRIEG.
„Nein, so eine Vielzahl! Schicht liegt auf Schicht. / Kommt denn nicht einmal ein Kern ans Licht? / Und ob er das tut! Bis ins innerste Innre / Nichts als Schichten – immer dünnre und dünnre. – / Die Natur ist ein Schalk!“ Peer Gynt
Das Luxembourg Ballet um Choreografin Volha Kastsel nimmt sich des zeitlosen Dramas Peer Gynt an, das oft als der „nordische Faust" bezeichnet wird und als bekanntestes Werk des norwegischen Dramatikers Henrik Ibsen gilt. Fantasie und Mythos vermischend, erzählt es die Lebensgeschichte eines von Identitätskrise geplagten Mannes. Peer Gynt, ein zwanghafter Schwindler auf der Suche nach Anerkennung und Ruhm, schlüpft ständig in neue Rollen. In seinem Größenwahn steigert er sich zum Trollprinzen, einflussreichen Kaufmann und Propheten, bis er schließlich nach dubiosen Geschäften und Missgeschicken im Irrenhaus endet. Erlösung findet er schließlich in der Wiederbegegnung mit seiner Jugendliebe Solveig, die ihr ganzes Leben auf ihn gewartet hat. In einer Zeit, die von tiefgreifenden Veränderungen geprägt ist und in der sich die Menschen umso mehr nach Erlösern sehnen, macht sich Choreografin Volha Kastsel auf die Suche nach dem heutigen Peer Gynt und findet ihn gegen aller Erwartungen nicht in einem neuen Helden, der für alles eine Lösung parat hat. Vielmehr erkennt sie ihn im allegorischen Bild von Ibsen’s Irrenhaus, das als Prophezeiung für eine von Selbstsucht geplagten Welt erscheint, in der Zuneigung zur mangelnden und kostbarsten Ressource wird.