Eine junge Frau ist allein in ihrem Zimmer, als das Telefon klingelt; es ist ihr Ex-Liebhaber. In den nächsten Minuten hören wir nur eine Seite eines immer verzweifelteren Gesprächs, in dem die Frau alles versucht, um ihn zurückzugewinnen, vergebens; er verlässt sie für jemand anderen. Er legt auf und sie flüstert „Ich liebe dich" ins Leere... In dieser Inszenierung von La Voix Humaine werden der prägnante Text von Jean Cocteau und die einfühlsamen Melodien von Francis Poulenc mit Tanz und Videoprojektionen verwebt, um ein komplexes Bild der menschlichen Seele zu zeichnen. Im Mittelpunkt steht der Charakter „Elle", mit dem wir die ganzen Wirrungen von Liebe und Verlust, Manipulation und Schmerz, Einsamkeit und dem angeborenen Bedürfnis nach menschlicher Bindung durchleben. Durch ihren „weiblichen Blick" erfahren wir die ungeschliffenen Emotionen und die Verletzlichkeit einer tief getroffenen Frau. Die Musik und der Tanz verschmelzen zu einer ganzheitlichen Erfahrung, die kulturelle und zeitliche Grenzen überwindet und somit jedem und jeder ermöglicht, sich mit diesen menschlichen Dilemmata auseinanderzusetzen.