Antonín Dvořák, Josef Suk und Bohuslav Martinů haben nicht nur gemeinsam, dass sie alle aus Böhmen stammten und alle gut Geige oder Bratsche spielten. Sie stehen zueinander auch in einem Lehrer-Schüler Verhältnis. Suk nahm bei Dvořák Kompositionsunterricht, Martinů wiederum erhielt von Suk Geigenunterricht. Kammerata präsentiert von jedem der drei Komponisten ein besonders aussagekräftiges Kammermusikwerk. Dvořáks Klavierquintett aus den späten 1880er Jahren spielt einmal mehr mit Elementen der Volksmusik Osteuropas. Suks Klavierquartett trägt die Opus-Nummer 1 und damit ein Statement an die Musikwelt in sich, was von diesem Komponisten künftig zu erwarten sei. Martinůs Madrigal Sonata aus dem Jahr 1942, die auf den Klavierklang bewusst verzichtet, verweist schließlich auf eine vokale Gattung der älteren Musikgeschichte, in der menschliche Empfindungen und Leidenschaften besungen wurden und schuf hier ein kurz gefasstes, dichtes Kammermusikstück, welches durch Leichtigkeit und Eleganz beeindruckt.